Donnerstag, 16. Mai 2013

Die Stadt vom Tyrannen befreien

Es ist beschämend. Anders kann man das wirklich gar nicht mehr ausdrücken. Um ein Haar wäre es ein richtiger Jahrestag geworden. Ich sehe die Schlagzeile deutlich vor mir: E-Amserl feiert ein Jahr Blog-Abstinenz! Dafür spricht zwar, die Feste zu feiern, wie sie fallen, aber irgendwie schickt sich das eben gar nicht. Schließlich handelt es sich bei einem Blog um eine Art Tage(!)buch und nicht um ein "Schreib-alle-halben-Jahre-vielleicht-einmal-etwas-auf-wenn-der-Mond-gerade-in-einem-guten-Haus-steht-Buch". 

Vielleicht ist es gleichzeitig auch ein Neuanfang, die Vogelkolonie wieder zu beleben - sozusagen ein Wink mit dem Zaunpfahl. Die ist mittlerweile wohl ebenfalls leicht angestaubt. 

Da man Vorsätze bekanntlich am 31.12. jeden Jahres fasst, um sie Tags darauf umgehend wieder zu vergessen, auch an dieser Stelle ein guter Vorsatz: Aber jetzt wird wirklich alles wieder anders! 

Aber wer schreibt heutzutage schon, wenn man doch telefonieren kann. Vor allem in einem Bus. Vier Stunden lang. Ohne Pause. Raumfüllend als müsste man die Akustik der Wiener Staatsoper beschallen. Nicht H7N9 ist eine Seuche, sondern öffentliches Telefonieren ist eine. Eine ganz besonders hartnäckige noch dazu. Es wäre schön, müsste man nur die Hände desinfizieren, um die Krankheitserreger wieder loszuwerden. In diesem Fall aber eher die Ohren. 

Aller Anfang ist schwierig. Deshalb möchte ich natürlich nichts übertreiben und komme auch schon wieder zu einem Ende. 

PS: Zum Abschluss eine kleine Lebensweisheit aus gegebenem Anlass: Wenn du in einem Geschäft in Venedig etwas findest, das dir gefällt, nimm es sofort, denn du wirst dieses Geschäft nie wieder finden! 

PPS: Die in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbaute Wohnhausanlage hat den Einzug der beiden Terroristen in das Stockwerk oberhalb fast unbeschadet überstanden - bis auf die leichten Risse in der Wand und die gesprungenen Weingläser in der Vitrine... Entweder leiden die lieben Kleinen unter einer plötzlichen Schlafkrankheit oder die liebevolle Großmutter hat K.O.-Tropfen in den Griesbrei gemischt. Jedenfalls hat mich dieser Radau zum Zitat aus der Bürgschaft gebracht und schlussendlich auf die Idee zu bloggen. Sensationell, oder?! :)