Montag, 25. Juni 2012

Von armen Schweinen


Es ist schon wieder nichts passiert... 
... und tatsächlich ist hier jetzt erstaunlich lange einfach gar nichts passiert. Dass geraume Zeit nicht "geamserlt"wurde, lässt sich wohl einerseits mit der parallelen Schreibtätigkeit in der Vogelkolonie begründen und liegt andererseits an der Tatsache, dass dort bereits die schönsten, besten und kuriosesten Tiergeschichten redaktionell aufbereitet werden*. Von da und dort hagelt es mittlerweile Kritik, dass die Leser hier seit mehr als... - ich traue mich das jetzt gar nicht in einen zeitlichen Horizont zu fassen - jedenfalls lesetechnisch stark vernachlässigt wurden. Hierfür möchte ich mich in aller Ausdrücklichkeit entschuldigen und gelobe Besserung. Notfalls sehe ich mich gezwungen, mich in den hiesigen öffentlichen Nahverkehrsmitteln für neue Erzählungen "inspirieren" zu lassen. Ich appelliere hier jedoch zeitgleich inständig an meinen Einfallsreichtum, um mir den Griff zu diesem drastischen Mittel zu ersparen.

* In diesem Zusammenhang fällt geradezu unangenehm auf, welche Konsequenzen das Outsourcing von einzelnen Bereichen für den Mutterkonzern mit sich bringen kann.

Der Letzte (Eintrag) wird der Erste sein
Schon die Überschrift lässt verräterisch anmuten: Es handelt auch heute wieder von einer tierischen Erzählung. Kritiker könnten an dieser Stelle raunen, dass man doch auch in der Vogelkolonie über arme Schweine berichten könnte. Richtig! Konjunktiv. Und warum schreibt die Amsel über die grunzenden - bzw. in diesem besonderen Fall leider nicht mehr grunzenden - Paarhufer? Auch wieder richtig: Weil sie's kann!


Da sich in den vergangenen (Anm. d. Red.: es könnte aber immer auch der letzte sein, wenn man die Abstände zwischen den einzelnen Nachrichten kritisch beäugt) Einträgen der Schwerpunkt "Reise" herauskristallisiert hat und das darüber hinaus hervorragend mit den Wesenszügen einer Amsel vereinbar ist - nun zur eigentlichen Geschichte. 


Vorausschicken möchte ich, dass selbstverständlich auch der Basstölpel (Parallelleser kennen ihn aus der Vogelkolonie) die Reiselust der Amsel teilt. So verschlug es Amsel und Basstölpel in ihrer Funktion als Vogelkolonialisten in ein an Österreich angrenzendes Nachbarland, das neben dem sehr raschen, temperamentvollen und vor allem gestikulationsintensiven Gezwitscher der Eingeborenen für die ausgezeichnete Kulinarik bekannt und gleichermaßen beliebt ist.

Noch einmal Schwein gehabt?
An Tagen wie diesen waren Amsel und Basstölpel froh, im übertragenen Sinn zwar eines zu haben (z.B. in Anbetracht des wunderbaren Badewetters an diesem Wochenende, der unproblematischen Anreise, der in Hülle und Fülle zur Verfügung stehenden Parkmöglichkeiten, usw.), aber keines zu sein! Das Warum ist mit einem Vorher-Nachher-Vergleich anschaulich erklärt:

Hier zuerst das Vorher-Foto:


© Sandra Wassmuth
Ein (hoffentlich ahnungslos!) zufrieden lächelndes San-Daniele-Ferkel. Die Amsel wäre in solchen Momenten wirklich viel, viel lieber Vegetarier. 
Nachher sieht das dann eben so aus:

© Sandra Wassmuth
Wie soll es einem inkonsequenten Wesen gelingen zu widerstehen? Sie kann den kleinen Ferkeln nur den Rat geben: Schmeckt einfach nicht so gut! Trotzdem: arme Schweine! 
Stellt sich abschließend die quälende Sinnfrage: Haben oder sein?

PS: Die Sommerferien liegen in der Zielgeraden - wer sich mit Reiseberichten regelmäßig umsorgt fühlen möchte, erhält umgehend meine Bankdaten, um die Reisetätigkeit der Amsel tatkräftig zu unterstützen! :)




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