Dienstag, 27. Dezember 2011

Vom Weihnachtsfrieden

Das Erfreuliche zuerst: Weihnachten ist überstanden, bis es dann in knapp einem Jahr wieder heißt: "The same procedure as every year." Wobei genau betrachtet steht uns das ja noch bevor. Und das bereitet mir, alle Jahre wieder, gehörige Magenschmerzen (zugegebenermaßen hat Bata Illic dazu gerade eben einen beträchtlichen Beitrag geleistet... aber das ist eine andere Geschichte). Nicht etwa, weil es an Ideen oder Angeboten mangelt, den Jahreswechsel würdig und feierlich zu begehen. Nein, es ist schlicht und ergreifend die viel zu häufig verwendete banauseale (wer das Wort jetzt nicht kennt - ich habe es soeben erfunden und zeige mich darüber stolzerfüllt) Schreibweise. Ich möchte hier also festschreiben: Sylvester ist entweder ein entzückendes kleines Mietzekätzchen einer aus Kindertagen als bekannt vorausgesetzten Comic-Serie bzw. ein von der Zeit gezeichneter Fernsehheld (vs. einfach nur degenerierter, hässlicher Mann). Ich hoffe nun, dass ich richtig verlinkt habe :) Die Feier zum Jahreswechsel heißt Silvester, Silvester mit i, bitte! An dieser Stelle schon einmal: Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

Weiße Weihnachten
Es soll jetzt keineswegs der illusorische Eindruck erzeugt werden, ich wäre ein gehässiger Zeitgenosse, aber... Wenn man den akribisch durchgeführten Statistiken der hiesigen Experten auf dem Gebiet der Meteorologie (Anm. d. Red.: Vl. sollte man bei einer österreichischen Tageszeitung dahingehend Aufklärungsarbeit leisten, dass Meteorologie in keinem kausalen Verhältnis zu einer Längenmaßeinheit steht?!) Glauben schenken darf, handelt es sich bei Schneefall am 24. Dezember um ein ausgesprochen un-wahrscheinliches Ereignis. War in der Vergangenheit so und wird in Hinkunft durch die globale Erderwärmung nicht bedeutend begünstigt werden. Trotzdem klammern sich viele Menschen verzweifelt an diese Hoffnung. Dazu sei gesagt, dass die Hoffnung zuletzt stirbt - aber stirbt. Ich wünschte mir von ganzem Herzen, es mögen sich eines 24. Dezembers die Schleusen über Ostösterreich öffnen und die lang ersehnte weiße Pracht zu Tage bzw. zum (Heiligen) Abend bringen. Denn erst dann werden die Menschen sehen, dass auch so ein bisschen winterliches (Titanium White) Weiß auf den Straßen keine Weihnachtsstimmung zaubern kann - sondern nur ein Verkehrschaos de luxe erzeugt.

Donnerstag, 17. November 2011

Von Weltkulturerben - Eine Nacherzählung

Der jährlich wiederkehrende Hiataeinzug, seit dem vergangenen Jahr ein UNESCO-Weltkulturerbe, ging vor mittlerweile zwei Sonntagen über die Bühne. Es mag zwar nicht zu leugnen sein, dass man sich ab einem gewissen Alter mit einer ausgedehnten Revitalisierungsphase herumschlagen muss, allerdings darf sich der besorgte Leser wieder erleichtert in den Sessel zurückfallen lassen, es fehlte bisher schlicht und ergreifend am entsprechenden Zeitkontingent, das diese Nacherzählung verdient hat. Ich möchte an dieser Stelle nur gesagt haben, dass ich noch (lange!) nicht in dem oben beschriebenen Alter bin. Ich kenne das Szenario lediglich vom Hören-Sagen. Hiermit ein Hoch auf Kaffee und die Kosmetikindustrie. Wer den Hiataeinzug in Perchtoldsdorf nicht kennt, muss man schon so sagen, hat Entscheidendes verpasst. Das Prinzip ist schnell erklärt: "Ein guter Tag beginnt... mit der besseren Zeitung". Ja genau, wer's glaubt.

Wer die Welt nur mehr durch einen hefetrüben Schleier sieht, der ist beim sogenannten "Staubigen" gelandet. Ausschließlich Banausen sagen zu diesem wohltuenden Zaubertrank "Gschloder", das während dieses Ereignisses kostenfrei ausgeschenkt wird. Dieselben Banausen fragen sich dann in weiterer Folge ein wenig später, wieso in Gottes Namen beim niedergelassenen Heurigen seines Vertrauens dafür satte € 2,40 berappt werden (dürfen). Und die eben angesprochenen Banausen konstatieren dann (ungehört) weiter: "Geschenkt ist noch zu teuer." Und dann geht es freilich solange weiter, bis man Rot von Weiß nicht mehr zu unterscheiden vermag und die Feinmotorik unter dem nicht enden wollenden Leistungsdruck die Patschen streckt.

Wenn wir schon bei Kulturerbe und so sind: Nicht nur erlesene Kaffeehäuser sollten sich mit der UNESCO-Tafel schmücken dürfen. Seit gestern setze ich mich persönlich dafür ein, dass Trafiken den gleichen Anspruch haben sollten. Üblicherweise konzentriert man sich bei Betreten einer Trafik darauf, in dem räumlich so großzügig geplanten Geschäftslokal, in dem man eigentlich annehmen muss, es handle sich dabei um den Bauchladen des Trafikanten, ja kein Eselsohr in eine Zeitung zu biegen. Warum ich als Nichtraucher und Online-Zeitungsleser überhaupt Trafiken visitiere? Diese gute Frage wird folgender Antwort zugeführt: Weil beim Onlineparken der Charme und Esprit des dort üblicherweise als unwirsch und wortkarg anzutreffenden Verkaufspersonals verloren ginge und ebenfalls der Urwiener-Erkenntisreichtum auf der Strecke bliebe. In einer Seitengasse zur Kärnter Straße wurde ich jedenfalls eines Besseren belehrt. Misstrauen wird unwillkürlich im Augenblick des Sprechens geschürt und dann in blankes Entsetzen umgewandelt, wenn der Trafikant zu Scherzen beliebt, sich über grantige Vertreter seiner Gattung beschwert und eine kurzweilige Plauderei beginnt. Beim Verlassen des Geschäftslokales ist es dann nahezu blinder Gehorsam vs. Automatismus nach einer versteckten Kamera zu suchen und leise "Beauty" zu murmeln.

Donnerstag, 10. November 2011

Wenn nicht alles Gold ist, was glänzt - Der Fotoroman

Ungewöhnliche Dinge erfordern ungewöhnliche Maßnahmen
Manchmal erfordert es eine Situation, ungewöhnliche Methoden zu ergreifen. Daher wird heute kurzerhand das Programm dahingehend geändert, sich mehr auf das fotodokumentarische Material zu stützen als auf die Schreiberei.

Spätestens eine Stunde nach Ankunft ist selbst dem unaufmerksamsten Gast klar, welches Automobil ein must-have hierzulande sein muss, damit man um keinen Preis (unangenehm) auffällt. Heinrich wurde in der Zeit des Aufenthaltes sicher (und kostspielig) in einer Garage verwahrt, da man ihn sonst ob seines ungewöhnlichen Aussehens ausgegrenzt hätte.



Die hiesigen Rösser sind sich nicht zu schade, für das fotografierlaunige Touristenvolk Modell zu stehen und konstatieren damit eindrucksvoll, dass ihnen wohl wirklich nichts zu peinlich ist... (zumindest solange man ihnen keinen Spiegel vorhält)



Übrigens darf man die Postfiliale Hradschin mit einer Faustfeuerwaffe nicht betreten. Wie man sich natürlich vorstellen kann, hat uns das vor ein schier unlösbares Problem gestellt, sodass auf das Absenden von Postkarten verzichtet wurde...



(Österreich)Werbung wirkt - beim ersten Anblick durchaus ein wenig befremdlich.



Höchst erfreulich sei jedoch an dieser Stelle angemerkt, dass die kuriose Lange-Nacht-der-Museen-Tour auch in der schönen Stadt an der Moldau fortgesetzt werden kann. Besonders empfehlenswert:

  • Das KGB-Museum
  • Foltern liegt im Trend, davon gibt es nämlich mehr als ein Museum 
  • Sex-Machines-Museum 
Was uns der Künstler damit sagen wollte? (Wir wissen es nicht, aber Vorschläge werden gerne und dankbar entgegen genommen)



Anbei noch eine interessante Fassadenmalerei (auch hier weiß man nicht, was der Künstler hier zum Ausdruck bringen möchte)



PS: Abschließend möchte ich meiner tiefen Trauer Ausdruck verleihen, dass sich Ben und Jerry einfach still und heimlich aus dem Staub gemacht haben. Wo selbst bei Novembertemperaturen das allerbeste Eis erhältlich sein sollte, kann man nun Baguettes erwerben (Da bleibt nur die Frage offen: WTF?)

Donnerstag, 3. November 2011

Von Transitohren, vernachlässigten Ratgebern und gesamtheitlicher Dekompensation

Billa sagt der Hausverstand - nur widersinnig, wenn niemand seine Beratungsfunktion in Anspruch nimmt.

Heute hat es sich als wertvollst(!) erwiesen, über die blitzschnelle Umschaltmöglichkeit auf den Modus "Transitohren" zu verfügen. Ich sage nur: ein Geschenk Gottes! Diese Fähigkeit erlaubt es einem empfindlichen und sensiblen Menschen, bei noch so sinnentleerten Fragestellungen aus der Umgebung einfach wegzuhören. Einfach, zugegeben, einfach ist relativ (oder für die ge-insider-ten Rezipienten: absolut bzw. ziemlich).

Im Kampf gegen Windmühlen
In einem zweitägigen Seminar ist irgendwann* der Punkt erreicht, an dem das geistige Fass der Teilnehmer übergelaufen ist. * Irgendwann bedeutet in diesem Fall bei 95 % der oben angesprochenen Teilnehmer: nach immerhin geschätzten 20 Minuten inhaltlichen Fachvortrages - und "Fass" kann als Synonym für die Füllmenge eines Schnapsglases betrachtet werden. Die Auseinandersetzung mit der entwaffnenden (Strunz)Dummheit der Menschheit zählte zu der zu bewältigenden Aufgabenstellung der vergangenen (und gleichzeitig verlorenen) Tage. Wirklich erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Engelsgeduld der Vortragenden, der schlussendlich der unerbittliche innere Kampf deutlich anzumerken war. Ein Kampf an vorderster Front, der das Bröckeln der unerschütterlich wirkenden Fassade zwangsläufig zur Folge haben muss. Das äußert sich beispielsweise in entgleisender Mimik, verständnislosen Blicken und einem Nervengerüst, das unter der schweren Last wie ein Kartenhäuschen zusammenbrechen musste.

Auseinandersetzung mit quälenden, aber entscheidenden Fragen an die Menschheit: 
  • Stellen sich die Menschen nur so oder sind sie wirklich so entsetzlich dumm? (Täuschen und Tarnen?)
  • Welche Motivation treibt einen weltfremden Naivling ein Unternehmen zu gründen, wenn man unter Rechnungs-wesen den kleinkarierten Charakterzug eines Mitmenschen vermutet?
  • Wie haben manche Menschen ihr Leben bisher bloß bewerkstelligen können, ohne dabei Kollateralschäden verursacht zu haben? Ich denke hier an, die "25 Jahre unfallfrei"-Plakette des ÖAMTC für meine eigene Idee zu beanspruchen. 
  • Trotz Angst vor der ernüchternden Antwort: Sind wirklich alle buchhalterisch illiterat? 
Neuerdings reagiere ich ein wenig allergisch auf folgende Fragen:
"A kurze Frage hätt[sic!] ich da noch..." (Selbstredend, dass Frage und Antwort alles andere als kurz ausfallen) --> Anm. d. Red.: Ich kann den österreichischen Konjunktiv nicht leiden, genauso wenig wie Fasching und gefüllte Paprika (wissentlich, hier nicht konsensfähig zu agieren).
"Das habe ich jetzt nicht verstanden..." (Oh, pardauz, wie unerwartet. Hier gibt es die bekannte Diskrepanz zwischen hören und verstehen)
"Aber in meinem Fall..." und "Für mich wäre[sic!] das jetzt aber schon wichtig..." (Dazu sei angemerkt: Narzissmus ist kein floristischer Frühlingsbote)
Es soll jetzt keine Defensio werden, aber wo sollen sich die buchhalterischen Banausen das notwendige Fachwissen angeeignet haben? Etwa bei Barbara Karlich?

Folgende Erkenntnis möchte ich jedenfalls mit euch teilen: Nicht nur Chuck Norris kann Haben an Soll buchen!

In diesem Sinne bleibt mir zum Abschluss lediglich ein entrüstetes: buchhalterisch illiterat!

PS: Was sich die Nachbarn immer einfallen lassen: Heute hat es im heimischen Stiegenhaus erstmals (nach monatelanger olfaktorischer chinesischer Folter) sozial verträglich gerochen.

PPS: Hofft inständig, dass es nicht leichtsinnig und voreilig ist, sich ohne vorherige Inspektion bei Hopfi und Emmi zu bedanken. Ich bin nach wie vor baff und das heißt einiges :)

PPPS: Zur deutlichen Demonstration sei hier angemerkt, dass wir uns aufgrund der kognitiven "Kapazität" der Teilnehmer im Waldorf-Bereich aufhalten durften.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Von Trottelblumen oder: Etwas ist faul im Staate Dänemark

In den Fachgremien der Botaniker ist die kleine, immergrüne Waldstaude besser als Soldanella carpatica bekannt. Wer es bodenständiger (DD trivialer) bevorzugt, nennt das zier-pflanz-liche Schattengewächs einfach Alpenglöckchen. Nicht nur in der angrenzenden Bundesrepublik zählt die Trottelblume zu einer geschützten Art.  Aber dieses Postulat erhellt wohl nicht nur die Pflanzenwelt mit ihrer Gültigkeit. Befragt man entsprechende Experten zu deren Vorkommen in der Natur, so konstatieren diese folgendes: "wobei man bei dieser geographischen Dichte schon fast von Clustering sprechen kann."

Aktuell wird an einem einzigartigen Sendekonzept getüftelt. Eine neue Castingshow wird in absehbarer Zeit auf der Bildfläche der heimischen Medienlandschaft erscheinen: "Amserl sucht den Supertrottel." Und eines sei bereits im Vorfeld gewiss: Er wird garantiert gefunden werden.

In diesem Sinne in aller Kürze: Trottel gibt es mehr als Blumen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Schreib-block-ade

Nun, ungeheuer schlimm für jemanden aus der schreibenden Zunft ist so eine Schreibblockade. An Dramatik ist dieser Umstand lediglich dadurch zu überbieten, aufgrund von Zeitnot seine hochgeistige Eruption nicht zu Papier bringen zu können. An dieser Stelle mögen erneut die allerherzlichsten Dankesworte an die Informationsplattform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerichtet werden. Die Entsendung erfolgt standes(blog)gemäß natürlich mittels einer dafür entsprechend ausgebildeten Brieftaube. 


Mittlerweile möchte ich mit einer Behauptung sogar so weit gehen, die Existenz dieses Blogs in Frage zu stellen, sollte www.orf.at seine hochkarätige Berichterstattung reduzieren. 


Tragen wir die olfaktorischen Schreckensmeldungen chronologisch zusammen: 


Diese Geschichte trägt das Potenzial richtiggehend zum Himmel zu stinken. (Zumindest erkenne ich in der ausgedehnten Schreib-Abstinenz den Vorteil, mich nun riesig über die Verlinkungs-Vereinfachung erfreuen zu können). Eine Assoziation zu Schweizer Käse ist nahezu unausweichlich, wechseln doch sage und schreibe 7 von 10 Männern aus der Schweiz ihr Fußkleid täglich. Deutsche und Österreicher werden als sockenreiche Männer ins Rennen geschickt. Nun muss man jedoch karikieren, dass mit einem Seitenblick zu den Prozentsätzen, Besitz alleine noch nie entsprechend aussagekräftig war, wenn man(n) nicht weiß, was man mit der Sammlung anfangen soll. Aber hier drängt sich wohl der Jagd- und Sammeltrieb als Argument auf. An-seh-nliche 78 % der Männer wechseln hierzulande Tag für Tag ihre Socken. Ich wiederhole ungläubig: beachtliche 78 %??? Und nun ein kleines Rechenmassaker (für all jene, die erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen schlagen mögen: es ist eine von jenen Rechenaufgaben, die ich gerade noch alleine bewerkstelligen kann - schließlich bete ich jeden Tag zu Gott und Pythagoras...). Nach Adam Riesling[sic!] bleiben noch immer  22 % übrig, die diesem wohl vernachlässigbaren Wechsel nicht nachgehen.  


Gleichzeitig könnte man nebst der dargebotenen Schauderhaftigkeit in dem Studienergebnis zur Frage gelangen, ob man im nicht näher genannten Schweizer Meinungsforschungsinstitut durch intern durchgeführte empirische Fallstudien zu der Fragestellung und schließlich zu diesem Forschungsdesign gelangt ist. 


Hagelzucker oder Zuckerhagel 
Vor einigen Tagen hat es im sonst so beschaulichen Himberg wohl wie Kraut und Rüben ausgesehen, nur ohne Kraut. Dem vielsagenden Ausspruch "eines auf die Rübe bekommen" wurde nach diesem Ereignis eine neue Bedeutung verliehen. Da hat es sich wieder gezeigt, dass so ein Leben eines Zugreisenden durchaus als gefährlich (und dank der ÖBB auch als nervenaufreibend) bezeichnet werden kann. 


"Net mei Frau! (Denkpause) Die Sau!" 
Wie auch immer diese Alarmierung zustande gekommen sein möge. Es ist einfach eine wunderbare, wenngleich für den verunglückten Eber natürlich traurige, Schlagzeile. Wir schicken dem Schweinderl auf diesem Wege natürlich die besten Genesungswünsche. 


Wenn ihr in den kommenden Monaten hier keinen Lesestoff vorfindet, dann habe ich wohl doch nach- und mich dem wohlverdienten Winterschlaf hingegeben. 

Sonntag, 2. Oktober 2011

Nachts im Museum

Sende-Pause Ende: Was bisher geschah

Nichts! Naja, fast nichts. Das mag mit dem Umstand zusammenhängen, dass seit dem schaurig-schönen Erlebnis mit der Bildungselite im Wiener U-Bahnnetz selbiges großräumig gemieden wurde. Bis heute zumindest. Es ist zwar auffallend richtig, dass man hier den Stoff erhält, aus dem die einzig wahren Geschichten gemacht werden, aber man muss ja nicht überall an vorderster Front kämpfen. Oder so.

Verharren wir noch einen Augenblick bei kämpfen. Folgendes Zitat wird (nach salbungsvollen Dankesworten an den edlen Spender) in die hochkarätige Sammlung der Weisheiten aufgenommen: "Das Wort war ihr Schwert und die Schrift ihr Degen. Das Blutvergießen wird fürchterlich sein."

Apropos fürchterlich. Dazu fällt mir ein, dass dem interessierten Wiener schon ein ausgesprochen skurriles Kunst- und Kultur(?)-Programm geboten wird. Belvedere, Kunsthistorisches Museum oder das Haus der Musik - das ist doch bitte schön nichts für die Individualisten von heute. Die Querdenker unserer Gesellschaft können folgende morbide Route in der langen Nacht der Museen zusammenstellen (Anm. d. Red.: wie jedes gute Studium ist es jedoch genehmigungspflichtig):

Ein Un-Glück kommt im Rauchfangkehrer-Museum selten alleine.
Es bietet sich an, im Bibelzentrum um eine Unterredung mit Gott zu bitten, damit im anschließend visitierten Endoskopie-Museum nichts dem Bauchgefühl überlassen wird.
Es mag ein wenig makaber klingen, aber es liegt förmlich auf der (eiskalten) Hand, dass der
letze Halt nunmal im: Bestattungsmuseum der Bestattung Wien (Highlight: Kinder können hier einen Sarg bemalen) sein wird, wenn sich der Abend zu Ende neigt.
Wer jetzt zu der Überzeugung gekommen ist, dass alles lediglich eine Form der Selbstgeiselung ist, der ist von der vorletzten Station des Foltermuseums sicherlich gefesselt.
Am besten kann man den im Laufe des Abends angesammelten Frust in der Endstation Alt-Wiener Schnapsmuseum runterspülen.

Für diese alternative Museumstour spricht auf jeden Fall, dass man, im Gegensatz zu den Mainstream-Routen, mehr als zwei Museen an einem Abend besuchen kann!

In diesem Sinne... Lange Nacht!

Dienstag, 13. September 2011

Von U-Bahngesprächen und dem Aufbau eines Dramas

Jeder, der auf eine Fahrt mit den in der Bundeshauptstadt zur Verfügung stehenden öffentlichen Verkehrsmitteln verzichtet, lässt sich wirklich allerhand entgehen.

Anderenorts muss man für solche hochkarätigen schauspielerischen Leistungen kostspielige Eintrittskarten erstehen, aber das Sensationelle ist die Tatsache, dass sich bei € 1,80 alles inklusive versteht. Was sich die Wiener Linien da wieder einfallen haben lassen...

An der folgenden, durchwegs befremdlichen, Konversation durfte(?) ich heute als ordentlicher Hörer (für die Universitäts-Nostalgiker: ohne Hörerschein) teilhaben. Zwangsbeglückung nennen es die anderen. Ich möchte jedoch vorwegschicken, dass der überwiegende Teil der Unterhaltung aus Sicherheitsgründen zensiert wurde, da bei den Blog-Einstellungen sonst der Wechsel auf "Erwachseneninhalt" erforderlich gewesen wäre.

Meinen Bildungsauftrag, ganz im Sinne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wollte ich bereits in 1. der Exposition (Drama, Akt, Szene, Auftritt: Hamlet, 3. Akt, 3. Szene, 1. Auftritt: Der König, Rosenkranz und Güldenstern) nachkommen. Ein dynamischer, adretter und junger Mann steht bei der Glasscheibe des einen Waggons und unterhält sich angeregt mit einem noch viel dynamischeren usw. Mann im nachfolgenden Waggon, der ihn jedoch völlig überraschend: nicht versteht (2. Komplikation). Jetzt einmal ehrlich, wer hätte das gedacht?! Und es kam, wie es kommen musste: in der nächsten Haltestation kommt es zur Zusammenkunft. Wer Murphy's law kennt, weiß an dieser Stelle, dass sich das Spektakel natürlich in dem Waggon zuträgt, in dem ich mich auch befinde. (3. Peripetie) Zugegeben, es war vorhersehbar, da der Eintrag sonst an dieser Stelle zu Ende gewesen wäre.

Also geht es mit einer beschwingten, intensiven Begrüßung weiter. Die Herren gehen unmittelbar in medias res: "I hob an Rückfoi mit an Benzo ghobt". (4. Retardation) Nun drängt sich dem vermeintlichen und zugleich aufmerksamen (weil nicht mehr im Buch lesen könnenden) Zuhörer die Frage auf, für welchen Teil des Satzes die Betonung zu verstehen ist. Besteht lediglich die Hervorhebung des Rückfalles oder geht es doch vielmehr um die für diesen Schritt notwendige Dosis? Wie man sich jedoch vorstellen kann, habe ich mich der Frageoption nicht gestellt und interpretierte demnach frei. "Heast du bist a Trottel" lautet die entrüstete Reaktion des Einäugigen unter den Blinden. "Jo i hob hoid vurher a Praxiten (oder kostengünstigeres Genericum der Wahl einsetzen) gnumma, weu i grod so scheißdepri bin, oida." Da fehlten sogar dem Gesprächspartner die Worte und er wechselte abrupt zu seinem Spezialgebiet, auf dem er als Experte gilt. (5. Lysis) Den sensiblen Ohren soll an dieser Stelle jedoch erspart bleiben, was sich in weiterer Folge zutrug. Im Übrigen werde ich zur weiteren Verarbeitung dieses Erlebnisses den Traumabewältiger meines Vertrauens konsultieren.

In der Situation beginnt man ja quasi automatisiert nach der versteckten Kamera zu suchen, die jedoch nicht zu finden war.
In diesem Sinne: Beauty! Beauty! oder so ähnlich

Donnerstag, 8. September 2011

Erstens kommt es anders und zweitens als man... kennt.

Mit meiner Rückkehr aus der grandiosen Sommerverlängerung erscheint auch der ausführliche Reisebericht, dem einige schon euphorisch und ungeduldig entgegengefieberten. Hier folgt sogleich: die Enttäuschung, Teil 1. Erhellende Possen eines gewissen reiselustigen Volkes aus dem flächengrößten Staat der Erde - Fehlanzeige. Warum ich mit dieser bitteren Enttäuschung aufwarten muss, ist rasch erklärt.

Was hilft der Ausruf: "Die Russen kommen!", wenn die österreichische Delegation bereits mit der Belagerung begonnen hat, nein was rede ich: zentrale Dreh- und Angelpunkte (Liegewiese, Pool, Meerzugang, etc.) hart umkämpft und vom Stärkeren bzw. in diesem Fall eher: Schnelleren bereits eingenommen, Flagge gehisst und zu machtzurschaustellenden Hochburgen umfunktioniert, das Buffet einem Schlachtfeld gleichgesetzt. Man fragt sich an dieser Stelle, warum man sich den Diplomlehrgang "Strategische Urlaubskriegführung mit live Planspiel" entgehen ließ.

Den ersten alarmierenden Hinweis liefert der Hotelparkplatz: Amtliche Kennzeichen überwiegend aus Südösterreich so weit das Auge reicht, und noch viel weiter. Von Fraktionen aus Wolfsberg, über Feldbach in der Steiermark bis hin zu Abgesandten aus Villach - sie alle sind mit von der Partie. Und wir (als Klagenfurter) natürlich mittendrin statt nur dabei! Es hat schon etwas Bedrückendes, bei der Begrüßung ein zufälliges "Ma he (du a do)" von der Seite aufzuschnappen. Es ist unumstritten, dass Kroatien von Südösterreich einfach und schnell zu erreichen ist (würde ich jedoch nach der Heimreise vehement dementieren) - aber wieso denn bitte gleich alle auf einmal? Was ist schon ein Betriebsausflug, wenn man einen Land(es)ausflug haben kann? Bereits Paracelsus wusste, die Dosis macht das Gift.

Die kalte Schlacht am heißen Buffet

Hier erweist es sich dann wirklich als großer Vorteil, Österreicher (und ein paar Freunde aus dem Nachbarland Deutschland) um sich zu wissen. Man könnte meinen, hoch entwickeltes, sozial kompetentes und äußerst kultiviertes Land - oder so. Aber am Buffet gibt es, egal welcher Herkunft, kein Pardon. Die Teilhabe an der Mutation der Nahrungssuchenden zu rüpelhaften Neandertalern war als wunderbares allabendliches Schauspiel zu beobachten. Das nennt man dann Futterneid in seiner höchsten Ausprägung. Aber zurück zum Vorteil, der sich darin charakterisiert, mit einem einfachen "Sie können gerne vorgehen, wenn Sie bereits so ausgehungert sind, dass die Kraft zum Warten nicht mehr reicht" den 13. Ellbogen inklusive Teller im Rücken quittieren zu können. Man muss seinen spärlich ausgebildeten Russisch, Niederländisch, *Sprache der Wahl einsetzen* Wortschatz dafür nicht bemühen. Es funktioniert durchaus trivialer (auch bekannt als rustikal, erdig), wenn man dem Ur-Wiener etwas mitzuteilen hat.

Stil ist keine Besenspitze - und Niveau keine Hautcreme

Fragen, die man sich vor einem geplanten Urlaub in einem neueröffneten Design-Hotel jedoch stellen sollte, um seine persönliche Konstitution überprüfen zu können:

1, Ich kann das Bedürfnis, Nahrungsfragmente von einem Messer entfernen zu wollen, indem man das Messer bis zu den Tonsillen (oder dort wo einmal selbige waren) vorschiebt für einen bestimmten Zeitraum (zumindest für die Dauer des Aufenthaltes) unterdrücken?

2, Schweren Herzens, aber doch, würde ich (ja, auch als Mann bitte sehr!) auf das Tragen orientalischer Pluderhosen in Verbindung mit weißen Ruderleiberln zum Wohle der anderen verzichten und sie gut verstaut im Kasten (und damit ist im Idealall jener zu Hause gemeint) lassen.

3, Im Gegensatz zu in Punkt 2 angesprochener Ausrüstung verzichte ich jedoch nicht auf die Mitnahme des Haus-VERSTANDES (sofern dieser überhaupt zur Mitreise vorgesehen wurde), der bei der Bewältigung verschiedenster Aufgabenstellungen am Buffet eine große Hilfe sein könnte.

4, Wenn es als sozial erwünscht angesehen wird, kann ich in Bob-der-Baumeister-Manier (können wir das schaffen? JA, wir schaffen das!) die Technik des Gabelhaltens insofern verfeinern, dass man mir nicht 3 km gegen den Wind im Nebel ansieht, dass ich nicht bis 3 (in Worten drei) zählen kann und zu diesem fremdartigen Werkzeug am Liebsten Dingelhopper sagen möchte?

5, Ich kann mich (ebenfalls für die Dauer meines Aufenthaltes) damit arrangieren, dass es nicht als State of the Art gilt, mit den Fingern auf dem Nachbarteller herumzustirdln, um wortwörtlich die Rosinen rauszupicken?

6, Ich sehe ein, dass es nicht als Goldstandard in der Öffentlichkeit angesehen wird, Nahrungsreste mit dem Fingernagel aus dem Zahnzwischenraum entfernen zu wollen und kann mir ggf. eine passende sozial verträgliche Variante einfallen lassen?

Bravo! Wenn Sie alle Fragen mit einem kräftigen und eindeutigem "Ja" beantworten konnten, dann sind Sie wohl geeignet und können: buchen, buchen, buchen!

Eine hobbywissenschaftlich erarbeitete Erkenntnis möchte ich abschließend keinesfalls unterschlagen. Folgende Hypothese konnte während des Aufenthaltes empirisch vorläufig verifiziert werden. Da eine theoriegeleitete Vorgehensweise angestrebtes Ziel ist, beziehe ich mich (damit ich nicht wieder des falsch oder gar nicht zitierens bezichtigt werde) dahingehend auf Stefan Terzer (2011): Die Aufwertung des Selbst durch Abwertung des anderen.

Da hilft nur eines: Pivo!

PS: Vielen Dank an die Cara-Eltern für die exzellente Hotelempfehlung!

Samstag, 3. September 2011

Eine Kuh macht Muh – viele Kühe machen... von sich reden

Gut, es ist mir schon bewusst, dass es in diesem Zusammenhang vielleicht ein kleinwenig übertrieben erscheint, von „vielen“ zu sprechen. Aber wer kann heute schon mit Gewissheit vorhersagen, mit welchen Protestkundgebungen die Bovidae in Zukunft auf den Plan treten werden, um den medialen Spot auf sich zu richten. Die mitteleuropäischen Kühe stellen sich vehement auf ihre Hinterhufe und lösen sich von ihren traditionellen Aufgaben los. Hören wir da etwa die Flöhe husten? In einigen Wochen kräht wahrscheinlich kein Hahn mehr danach, welche Kuh wann wo wie und warum von Dannen zieht.

Es kam, wie es kommen musste: Die Fortsetzungsgeschichte von „Wenn Ernstl (s)tierisch ernst macht“. Wir wechseln den Schauplatz von einem Waldstück im Landkreis Mühldorf in ein Sportgeschäft in Serfaus (ich bin der Link zum Artikel auf orf.at). Man kann wohl von Glück sprechen, dass man dort dank Laura um eine Attraktion reicher geworden ist, da in den Sommermonaten üblicherweise nur der Bär steppt. Sie hat den Stier bei den Hörnern gepackt und sich auf die Reise begeben. Für sie war der Einkaufsausflug in die Stadt nur einen Katzensprung vom Stall entfernt. Laura hat dabei wohl noch einmal Schwein gehabt hat, dass sie, wenn man den Radioberichten des Landes Glauben schenken darf, mit einem „liebevollen Klaps“ einfach so davon gekommen ist. Eines wollte Laura dort nämlich ganz bestimmt nicht, die Katze im Sack kaufen. Der Bauer zeigt sich ob ihres Ausbüxens(!) jedoch entrüstet, war sie doch bisweilen sein bestes Pferd[sic!] im Stall. Er versprach jedoch, sie nach ihrer Rückkehr nicht wie den Ochs' vor dem neuen Tor stehen zu lassen. Die Kühe von damals hatten nicht nur Shoppen im Sinn, waren sie denn arm wie Kirchenmäuse und gingen mit den Hühnern zu Bett. Entwickeln die reiselustigen Hornträger auf Ihren Wanderungen eigentlich einen Bärenhunger? Die schönsten Pausen sind lila! [Werbung wirkt!]

Aber mit einem Vorurteil kann nach der medialen Berichterstattung dieses Sommers getrost aufgeräumt werden, dumme Rindsviecher sind sie alle miteinander ganz bestimmt nicht!

Augenfällig ist die ausgeprägte Unternehmenslust vorrangig bei weiblichen Hausrindern. Ob das wohl mit dem inneren Wunsch (die Grenze zwischen Wunsch und Dilemma verschwimmt hier ganz deutlich) der Frauen nach „Sachen machen“ d'accord geht? Ist ihnen das mediale Interesse an Almauf- und -abtrieb nicht mehr genug?

Ich empfehle zur Entspannung der Situation:

Wer ist eigentlich euer Favorit und wird das Rennen um den Heilige-Kuh-Award-2011 machen?

Freitag, 2. September 2011

Von der Bedrohung durch die Bademantelmafia, Gegenstromschwimmern und der k.u.k-Melancholie

Die einen bezeichnen es als Wellness-Urlaub mit Erholsamkeitsfaktor in Formvollendung, die anderen empfinden es als reinstes Adventure-Erlebnis. Spiel, Spaß, Schokolade (und Asti). Nach einigen Tagen der Blog-Abstinenz melde ich mich erholt zurück und vermelde, in der Zwischenzeit keineswegs untätig gewesen zu sein. Der Alltag bietet ausreichend Geschichten, wenn man aufmerksam Land und Leute beobachtet. Die Rückkehr soll umso feierlicher mit dem vielsagenden Zitat eröffnet werden (bitte den ostösterreichischen Slang der Vollblut-Proleten dazu denken): „Die an boxen mehr, die a(u)ndan haun afoch her.“ (Aha?!?) Bei so viel Weisheit tut man sich zugegebener Maßen schwer, wie Dori gelehrt hat einfach schwimmen und dabei geflissentlich wegzuhören und das zu tun, was diese vier Herrschaften bereits eindrucksvoll vollbracht zu haben scheinen: geistig abzuschalten. Wen man sich also als Zitatgeber vorstellen darf, scheint mir hinreichend geschildert... wie man sich +50-Vollblut-Proleten aus dem Osten Österreichs eben vorstellen mag (sofern man das mag). Nach dieser sagenumwobenen Aussage entstand bei mir der innerliche Wunsch nach Papier und Bleistift, um diesen Satz für die Nachwelt festhalten zu können. Eine panische, aber von Erfolg gekrönte Suche begann. Es bewahrheitete sich der Spruch „a pencil and a dream can take you everywhere“ erneut.

Dabei war der Zweck der Reise eigentlich banaler Natur und konzentrierte sich darauf die Mitte zu finden - und diese wurde in B.A. rein zufällig gefunden (Hoamweh nach B.A.). Nun gut, wenn man seine Urlaubsdestination im Vorfeld so zielsicher plant, kann auf keinen Fall etwas schief gehen. Die Mitte haben wir also gefunden – nach der Darbietung der vier Panzersoldaten (und ein Hund) zumindest in geographischer Hinsicht.

Die Hotelbewertung

Vorausschicken möchte ich, dass es wirklich sehr nett war – und ein durch und durch erholsamer Kurzurlaub. Einigen mag es beim Terminus „nett“ zwar die Nackenhaare aufstellen – aber ich fürchte, ich kann mich nicht um alles kümmern, tut mir leid.

Mut[h] kann man nicht kaufen. Dem Gast gleich zur Begrüßung den Bewertungsbogen in die Hand zu drücken, spricht entweder von grenzenloser Selbstüberschätzung oder dem Hang zum Masochismus. Oder man weiß, dass man nicht früh genug mit Schreiben beginnen kann? Ich glaube nicht, dass die wollen, dass ich meine Meinung sage... denn was sie im Gegensatz zu vielen anderen Leiderprüften (noch) nicht wissen: bei mir gibt es das sozial erwünschte Antwortverhalten nicht! Da hilft nur eins: Prosecco mit Fruchtmark (bitte in gewohnter Weise nach eigenem Belieben das einsetzen, was ihr wollt - ich hab alle durchprobiert und bleib bei Pfirsichmark)

Was man uns in der Hotelbeschreibung verheimlichte, ist die mit Nachdruck formulierte Aufforderung, keine Geheimnisse voreinander zu haben... (Wenn man es bis zu dem Urlaub in gutem Glauben hatte, spätestens nach diesem Aufenthalt ist das Geschichte.) Ich sage nur: Vielen Dank an den Innenraumarchitekten, der zumindest an das kleine, aber unglaublich wesentliche Detail der Jalousien zwischen Wohnraum und Badezimmer gedacht hat! Was zählen schon Design, Technik, Innovation und Fortschritt, wenn man auf die für Handtücher und Bademäntel vorgesehen Aufhängevorrichtungen Nichts anbringen kann, weil man sonst die Kombitüre (für Dusche und WC – Wem bitte ist so etwas eingefallen???) nicht öffnen kann. Weiters wurden wir erst vor Ort auf den 2-nächtigen Kurs „Fakir für Fortgeschrittene“ (Anm. d. Red.: Nicht nur Humbug ist omnipräsent!) aufmerksam. Aber wir sind sehr lernfähig, im Gegensatz zur Wirbelsäule – die gab sich den restlichen Aufenthalt eher unbeugsam. Der sprachfehlerbehafteten Bitte von King Julian „Wackel mit da Hufte“ kann aus oben beschriebenen Gründen aktuell nicht nachgegangen werden. Natürlich ist hier das wirtschaftliche Geschick des Hoteliers unübersehbar im Vordergrund. Man nehme die härteste Matratze, die sich auf Gottes weiten Erdboden auftreiben lässt (es könnte jedoch auch einfach ein mit Leintuch bespanntes Holzbrett gewesen sein – wir haben uns davon nicht selbst überzeugt), dann geht das mit dem Wunsch nach einer Massage ganz automatisch. Auch der Föhn hat es mir angetan. Während so einer Haartrockenphase, die bei mir üblicherweise sehr kurz ausfällt, benötigt das gute Stück 3 Pausen, um sich wieder abzukühlen. In der Zwischenzeit gilt: Rien ne va plus. Wer nun über wirklich langes Haar verfügt, ist wohl mit Kaiserin Elisabeths Methode besser beraten.

Frühstücksfernsehen

Was man sich darunter vorstellen darf? Die Darbietung der Frühstückskellnerin war wirklich erheiternd. Eine junge, dynamische Abservierdame, höchst ambitioniert und voller Effizienzdrang. Es war schaurig schön anzusehen, wie sie eine Dreiviertelstunde lang zehn Tische (manche davon eben mehrmals) neu eingedeckt hat. Das dahinterliegende System (???) wirklich einmalig! Ich mut[h]maße bösartig, dass sie für ihre Tätigkeit mindestens das amtliche Kilometergeld ausverhandelt hat.
Es drängt sich im Allgemeinen der Eindruck auf, ein Möchtegern-Larimar sein zu wollen. Jedoch die einzige Gemeinsamkeit besteht im Anfangsbuchstaben L.

Schön war's in B.A. - am Schönsten ist es aber doch zu Haus'!

Montag, 29. August 2011

Von der wundersamen Vermehrung oder der Potenzierung einer Allergiesymptomatik

Niemandes geschätzter Aufmerksamkeit dürfte es in der Zwischenzeit entgangen sein, dass es sich hierbei um einen ausgesprochen tieraffinen Blog handelt. Warum? Man könnte beispielsweise schlussfolgern, wenn es sich bereits beim Bloginhaber um eine Amsel handelt, ist der nächste Schritt zur allgemeinen Tierliebe auch nicht mehr weit. Prinzipiell würde ich das Verfahren jedoch gerne insofern abkürzen und folgendes postulieren: weil es so ist. Also widme ich mich auch heute der Fauna.

Behandeln wir also Verbrechen, die bei der Vergabe von Tiernamen begangen werden oder daraus resultierende Schlussfolgerungen wie: 0*x=0 (aus dem näheren Umfeld ausgeliehen)
Wo sind die guten alten Zeiten hin als Hunde auf Rex, Lassie(!), Senta oder schlicht und ergreifend Waldi oder Purzel hörten? Passé! Einige Vertreter einer in der Gesellschaft wertgeschätzten und zugleich angesehenen Profession zeigen Tendenzen, ihren vierbeinigen Lieblingen unfassbar geistreiche Namen zu verleihen. Das Protokoll verlangt zwar die Bekanntgabe der Falsifikation der bisher validen Hypothese, dass es eines einfachen Geistes bedarf, komplexe Namen zu geben. Mit der Berufung auf die wissenschaftliche Freiheit (?) wird diese Vornahme jedoch ersatzlos gestrichen und die These als weiterhin aufrecht betrachtet, da ich keinesfalls die Verantwortung für das daraus resultierende Durcheinander mittragen kann/möchte/und werde.

Zur Untermauerung meiner Behauptung liefere ich das folgende, aus dem Leben gegriffene Beispiel: Bei Coffee x [eine mit Kaffee möglichst nicht in Verbindung bringende Farbe nach eigener Kreativität einsetzen] handelt es sich nicht, wie man vermeintlich annehmen könnte, um die Aufgabe seiner Bestellung in einer Filiale einer nordamerikanischen Kaffeehauskette, sondern um einen Canidae (Rasse dem Autor zum Zeitpunkt des Verfassens unbekannt). Üblicherweise wird man in Kaffeehäusern lediglich gefragt: mit Milchschaum oder Schlag? Aber grün/blau/violett??? Sei es wie es sei. Um das tierische Frühstück abzurunden heißt der Nachfolger also Honig, nur englisch ausgesprochen und die Katze Schoki. 2 ganz Süße...

Nähern wir uns der ursprünglich intendierten Botschaft. 3+2=5. Wie schwierig kann man es einem Katzenhaarallergiker eigentlich machen? Jetzt geht es natürlich darum, die richtigen Namen zu finden. Auf den ersten Blick beschleicht einen jedoch in diesem Fall die Spekulation, dass es nichts Einfacheres gäbe als der richtige Name. Wenn die erste Katze auf Sammy und die zweite auf Davis hört, dann liegt es geradezu auf der Hand die dritte ... riiiiiiiichtig: Junior zu taufen. Es könnte alles so einfach sein, ist es aber [langgezogen] nicht. Schwierig wird es dann, wenn die Katze in ihrem vorigen Leben, also genau genommen von ihrem Vorbesitzer bereits mit einem Namen bedacht wurde. Nicht, dass Katzen sonderlich viel darauf geben, zu beachten, wenn man sie ruft, jedoch unterbricht es die logische Folge, wenn die Katze nicht auf Junior, sondern auf Schoki hört. Richtig: Schoki. Von meiner Seite gibt es zwar gegen Schokolade generell natürlich nichts, aber auch gar nichts einzuwenden... aber Katze+Schoki=??? (??? auch bekannt unter wtf) Nun sind die findigen Kreativköpfe auf den Plan gerufen. Schoki kann man an endsommerlichen Tagen mit Coup, also einem Eisbecher in Verbindung bringen. Der Kreis lässt sich dann folgendermaßen schließen. Wir erinnern uns: Die erste Katze heißt Davis, man trickse ein wenig bei der Aussprache, demnach nennt man die 2. C[o]up und fertig ist der Davis Cup!

Was lernen wir daraus? Es gibt nichts Wichtigeres, als bei der Namenssuche und -gebung aus dem Standpunkt der Nachhaltigkeit und sozialen Erwünschtheit zu beurteilen.

In diesem Sinne: Hatschi!
Auch diesmal gibt es ein heiteres Gewinnspiel: Wer als Erster alle notwendigen Medikamente zur Therapie einer allergischen Reaktion zusammen hat, gewinnt einen NAW-Einsatz!

Sonntag, 28. August 2011

Der Staffellauf der [verzichtbaren] Tiere

Von sommerlichen Trendsportarten und psychogener Überlagerung

Man versetze sich in folgende lauschige Vorstellung:
Man unternimmt einen gemütlichen Sonntagsausflug in die nahegelegene Botanik, kein Wölkchen wagt es, den strahlend blauen Himmel zu trüben, man wird nach kurzer Suche nach einem genüsslichen Sonnenplätzchen fündig, um sich an einer kräftigenden (Brettl)Jause zu laben, ringsherum ranken sich traumhafte Apfelbäume und es herrscht beschauliche Ruhe im sich zu Ende neigenden Sommer. Dieser verklärte Erzählbogen wird jedoch jäh unterbrochen (http://www.youtube.com/watch?v=t1GeZH_09QE&feature=related - Anm. d. Red.: es könnte sich jedoch auch um eine[sic!] Biene mit Identitätskrise, ergo Wespe handeln, wobei die Anwendung in Form des Singulars als völlig naiv einzustufen wäre). All jene, die der inszenierten Idylle der einleitenden Zeilen nicht trauen wollten und auf den Haken gewartet haben - voilà! - wurden nicht enttäuscht.

Die emotionale Dekompensation geht in die erste Runde. Da hilft nur eins: die tageszeitunabhängig konsumierbare und hochprozentige Spirituose des Gastgebers (und natürlich als Entomologie-Paranoiker hysterisch und panisch mit Bierdeckeln, Getränkekarten und ähnlichen Wurfgeschoßen in der Gegend herumwacheln). Wer braucht diese *unflätige Bezeichnung frei wählbar* Untiere?

Weiter geht die wilde Jagd und es erfolgt die feierliche Übergabe (des Stechinstrumentariums) beim Staffellauf. Die Wespen gehen, die Gelsen kommen. Das dient einzig und allein dazu, den Zustand der emotionalen Angespanntheit auf einem hohen Niveau zu halten. Der Unterarm Marke geröteter Beulenpest ist einer Invasion Gelsen zu verdanken, deren Begehr es augenscheinlich war, das Einfangen und - für die Nachwelt - Festhalten einiger Sonnenuntergangsfotos grundlos zu erschweren. Man muss Opfer bringen. Nach Aufbringung letzter Energiereserven fallen mir nur liebenswürdige Assoziationen ein, die nicht verschriftlicht werden w/sollen! Wobei ich anmerken möchte, auch wenn die Ausdrucksweise eventuell drastisch erscheint: da sind mir die Gelsen beim *Körperteil der Wahl einsetzen* lieber als diese Wespen.

Warum ich meinen Lesern eigentlich (und uneigentlich) immer wieder die Möglichkeit gebe, nach eigener Maßgabe Worte zu finden? Alle Interessierten verweise ich an den Kategorischen Imperativ von Immanuel Kant. Die Antwort ist dort schnell gefunden: Ich möchte mir nicht irgendwann einmal nachsagen lassen, dass ich meine Leser in eine selbstverschuldete Unmündigkeit stürze!

Beim Titel kommt mir übrigens der niederländische Triathlon in den Sinn - aber das ist eine andere Geschichte und steht uns im herannahenden Winter bevor.

Mittwoch, 24. August 2011

Von olfaktorischen Belästigungen, erbarmungslosen Nachbarn und gefallenen Flimmerhärchen

Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken ... eine jedem wohl bekannte Alltagsweisheit, die mich gleichermaßen vermut[h]en lässt, dass sie sich immer wieder aufs Neue unbarmherzig bewahrheiten muss.
Nach einigen Tagen Sendepause, auch hitzefrei genannt (das Wort an sich birgt [rettet] einen gewissen Gehalt an Schwachsinnigkeit, denn wie jeder eindrucksvoll erleben durfte, waren die vergangenen Tage alles andere als frei von Hitze) schreibe - also genau genommen - blogge ich wieder! Das Gehirn ist von seiner kurzen Sommerfrische (auch paradox, aber egal) mit einem bunten Potpourri an kuriosen Eindrücken, zurückgekehrt. Erholt oder so.

Sogleich packe ich also die Gelegenheit beim Schopf, um die im Alltag erlebten Grausamkeiten mit euch zu teilen - denn: geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Wenngleich man diese stiegenhäusliche Be-leid-igung der Flimmerhärchen selbst erlebt haben muss, um die Tragweite ungefähr erahnen zu können. Zu meiner traurigen Pflicht gehört es nun, den schmerzlichen Tod zahlreicher Flimmerhärchen bekanntgeben zu müssen. Sie alle wurden auf tragische Art und Weise Opfer eines nachbarschaftlichen Kochangriffes der Sonderklasse. An Tagen wie diesen, wo im Stiegenhaus die Luft einer Duracell-Batterie vorherrscht (sie steht und steht und steht) ist es eine Zumut[h]ung, wenn Nachbarn ihre mehr als zweifelhaften Kochkünste unter Beweis stellen. Künstlerische Freiheit hin oder her, das geht eindeutig zu weit. Da setze ich mich doch gut und gerne dafür ein, dass zum Abendbrot eine Dose mit dem Vermerk "Für Ihren Liebling" gereicht würde. Apropos Abendbrot: Am allerliebsten, weil geruchlos, wäre mir jedoch folgende Variante: Heute mache ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken!

Dieser Eintrag ist erstaunlich kurz - ebenso wie mein zweifelhafter Aufenhalt im Stiegenhaus.

Donnerstag, 18. August 2011

Die Identitätskrise der Tiere

"Aus gegebenem Anlass" ... so starten nicht nur die wirklich hochkarätigen Dienstanweisungen. Ich möchte mich heute dem investigativen Journalismus zuwenden! Deshalb gehen wir gleich in medias res.

Wer sich selbst als medienaffin bezeichnet, ist unter Garantie schon über die sensationelle Berichterstattung (= Füllung des Sommerloches 2011) in der Tagespresse gestolpert oder hat meinen Blog aufmerksam und mit großem Interesse verfolgt [Wunschdenken]. Es ist teilrichtig, dass ich von Yvonne, der Kuh, die eigentlich lieber ein (waidwundes) Reh wäre, spreche.

Die Medien (wie ich diese Pauschalisierung verabscheue) haben sich nun aber einen Schritt weiter gewagt und tasten sich aktuell an ein überaus heikles Thema heran. Schlagzeilen, wie die folgende beispielhaft demonstriert, sind daher keine Seltenheit: "Skandal: Biene Maja doch eine böse Wespe!" (Das erinnert mich übrigens an die Horrornachricht vor einigen Jahren in einem nicht näher genannten österreichischen Gratisblatt, wo ein wagemut[h]iger Pensionist ein tollwütiges Killer-EICHHORN mit seinem Spazierstock erschlug und so in die Geschichte der Alltags-Helden einging. Die Bildberichterstattung dazu war wirklich einmalig!)

Zurück zum Ursprung [Werbung wirkt] - Biene Maja soll also tatsächlich eine Wespe sein und hat wirklich gedacht, dass sie mit dieser Lebenslüge durchkommt? Wenn man dieser knallharten Enthüllungsstory Glauben schenken darf, wirft das noch weitere Fragen auf, deren Dimension aus heutiger Sicht noch nicht einmal in Ansätzen erahnbar ist. Täuschen und Tarnen erhält in dieser Hinsicht eine ganz neue Bedeutung. Um das zu verdeutlichen ein paar Beispiele: War Flipper gar ein weißer Hai? War der entzückende Wiffzack Lassie möglicherweise kein Collie Rough, sondern ein blutrünstiger Rottweiler? Verbirgt (für die Rettungsfreunde unter uns: muss man jetzt "ver-rettet" sagen?) sich hinter dem edel anmut[h]enden Löwen Simba gar nur eine größenwahnsinnige Hauskatze? Führt Kommissar Rex als Tims Struppi ein zwielichtiges Doppelleben? Welches Geheimnis kann man beim Sympathieträger Benjamin Blümchen lüften? Liegt bei Pippi Langstrumpfs kleinem Onkel möglicherweise auch eine skandalträchtige Verwechslung vor? Und last but not least: Was hat Fury zu verstecken? Fragen über Fragen...

Was zählen heute noch Erinnerungen aus Kindheitstagen? Welchen Stellenwert nimmt das Nostalgiebedürfnis der Menschen ein? Dabei ist alles nur ein großes Missverständnis: der Zeichner von Biene Maja war einfach überarbeitet und tief in seinem Inneren wusste er, wie untalentiert er eigentlich war, hat sich aus diesem Grund aus Verzweiflung diversen Substanzen zugewandt und dann war ihm sowieso alles wurscht. Zudem muss man zu seiner Verteidigung anmerken, wenn er sich mit dem Farbunterschied von Bienen und Wespen und der Formgabe ihres Stachels beschäftigen wollte, wäre er Entomologe geworden.

Leben und leben lassen, wenn Yvonne lieber als Reh durch den Wald hirschen(!) will und Maja nicht jedem Honig ums Maul schmieren möchte... In diesem Sinne: Free Quency, free Quency!

Abschließend möchte ich die Gelegenheit ergreifen und die - zugegeben - furchtbar miese Heimseherfrage anbringen: Wie lautet der Vorname von Reh? --> Einsendeschluss ist der 21.08.2011)

Mittwoch, 17. August 2011

Von Hühnern, Misthaufen und anderen klugen Köpfen

...worüber würde ich schreiben, wenn es die zweckgebundene Durchwachung von Nächten nicht gäbe... Bitte, ich weiß es ja auch nicht. Diesmal vier Uhr morgens, anderer Ort - genau genommen am Ende der Nahrungskette... ähem der Welt hätte es vielmehr heißen sollen, also kurz und gut: am AdW (Sponsor dieses herrlichen Akronyms der Redaktion namentlich bekannt)

Der Beginn wird von der destruktiven und als bekannt vorausgesetzten Redewendung, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, überschattet. Aber das ist eine andere Geschichte... Der heutige Beitrag handelt von anderen Mist-Viechern. Es ist dem augenfälligen Schlafdefizit zuzuschreiben, dass ich mich zu solch ruppigen Aussagen hinreißen lasse. Und ja... die Augen fallen... und zwar immer wieder zu. Der Sündenbock ist rasch identifiziert: Ein präseniler Gockelhahn, der in der stockfinsteren Peripherie um sein Leben kräht oder anders gesagt, sich um sein Leben kräht. So viel Zeit muss sein. Nun weiß ich auch wieder, wieso mir diese Quälgeister paketiert am allerliebsten sind...

In Anlehnung an Sepp Schnorcher find i, des woar jetzt wieda a recht a liabe G'schicht, und i verobschied mi mit ana oiden Bauernweisheit:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
ändert sich das Wetter,
oder es bleibt wie es ist.

Und noch eine kleine Zugabe für P.W.: Wenn eine Putzfrau stirbt, dann kehrt sie nie wieder.

In diesem Sinne: Landluft[sic!] macht frei!

PS: Wer heute (vergeblich) auf die Aufarbeitung sprachlicher Spitzfindigkeiten wortgewandter Sprachvergewaltiger eines nicht näher genannten südösterreichischen Bundeslandes gehofft hat, wurde zwar diesmal noch bitter enttäuscht, gleichzeitig gelobe ich jedoch [Schwurfinger der rechten Kralle auf ein imaginäres Szepter aufleg (für jene, nein ich denke hier selbstverständlich nicht an bestimmte Rezipienten der treuen Leserschaft..., die sich fragen wer oder was genau ein Schwurf-inger ist... die mögen es mit Schwur-finger einfach noch einmal versuchen, und dem Satz damit Sinn verleihen)], diesen unhaltbaren Missstand [igitt! 3 s] in naher Zukunft aus der Welt zu schaffen. Einer der nächsten Einträge handelt ganz bestimmt vom sprachlichen Abenteuerurlaub und den damit verbundenen Abgründen eigenwilliger Sprachverunglimpfung]

Freitag, 12. August 2011

Von der Schrumpfung tropischer Regenwälder und nächtlicher Sommerwanderungen

Es begab sich... in einer lauen Sommernacht in einer beschaulichen Ortschaft im südlichen Niederösterreich...

Nicht immmer sind es die schwierigen Einsätze, die Konfrontation mit tragischen, persönlichen Schicksalen, die einen emotional beuteln - mit Nichten (und Neffen), oft sind es die bekanntlich "kleinen Dinge im Leben", die einem den (wohl notwendigen Schönheits)Schlaf rauben. Besonders dramatisch inszeniert ist es dann, obwohl man uns ließ, wenn man nur wollte... nein, in diesem Fall unmissverständlich: könnte! Mit einem Blick zurück auf die vergangene Nacht kann man ruhigen Gewissens sagen: Ja, heute Nacht war wohl eine dieser Nächte, in der es galt, kein Auge zumachen zu können (selbst wenn man wollte).

Zählt man sich also zur Gattung der empfindsamen, sensiblen UND geräuschempfindlichen Personengruppe, dann kann man wohl getrost behaupten, dass SCHNARCHEN in der Hitliste der Grausamkeiten einen sehr weit oben gelisteten Rang für sich einnimmt und somit das breite Feld der chinesischen Foltermethoden anführt. (Un)sägliche Folter wohlgemerkt! Spiel mir das Lied vom Tod (Wem das Geraune der "ersten" [= gefühlte 25] Minuten bereits verdrängt hat, hier eine kleine Auffrischung: http://www.youtube.com/watch?v=zIlT0wkW9Vg&feature=related) erfährt eine ganz neue Dimension. Die innere Angespanntheit des gebannten und gleichzeitig höchst konzentrierten Auditoriums und damit einhergehend, nennen wir das Kind beim Namen: Aggression, steigt von geräuschvollem Atemzug zu (ebenso geräuschvollem) Atemzug. Da könnte man meinen, da hilft nur eins...: Ouzo. Suboptimal nur, wenn diese Option aufgrund mehrere schlüssiger Gründe als Lösungs-Mittel völlig ausscheidet. Daher Goldstandard in derartigen Fällen, man packe höchst granterfüllt Polster, Decke und die wichtigsten persönlichen Utensilien und verlasse die Örtlichkeit. Es bleibt dem Flüchtenden überlassen, ob er diesen Rückzug (geräuschvoll!) geordnet oder ungeordnet vollzieht.

Wir wünschen dem vermeintlichen Hauptakteur T.E. (E.T. wäre eigentlich fast lustiger, dann könnte er nämlich nach Hause telefonieren [den Zeigefinger der rechten Hand geriatrisch Richtung Himmel erheb]) auf diesem Wege gute Besserung! ;)

Montag, 8. August 2011

„Wenn Ernstl (s)tierisch ernst macht!“

Manchmal gehört es einfach zum Leben einer am Limit lebenden Amsel, sich mit fremden Federn zu schmücken. Zu diesem Behufe werden dann ausgesprochen ungewöhnliche Vogelarten wie beispielsweise Basstölpel, Prachtfregattvögel, Quetzals oder Waldrallen herangezogen, frech, wie man es vom gemeinen Haussperling gewohnt ist, sich ihrer gewitzten Aussprüche zu bedienen. Nicht einmal eine furchteinflößende Vogel-scheuch-e kann die als diebische Elster getarnte Amsel abhalten. Deshalb halte ich es diesmal frei nach dem Motto der Prinzen: es ist alles nur geklaut!

Saure-Gurken-Zeit in Reinkultur

Nicht nur Sommermädchen werden im Jahr 2011 gesucht, sondern auch Sommermärchen: Die höchstmögliche Ausprägung erfuhr die Saure-Gurken-Zeit („Der Begriff wurde vom Journalismus übernommen, um die nachrichtenarmen Wochen des Sommers zu bezeichnen, in denen die Seiten der Zeitungen häufiger als sonst mit nebensächlichen und kuriosen Meldungen gefüllt werden“ trifft den Nagel dann doch einigermaßen exakt auf den Kopf) in folgendem Artikel:

http://salzburg.orf.at/stories/531011/

Einen Augenblick möchte ich noch bei agrarkulturellen Ausdrücken verharren und folgende provokante Frage in den Raum stellen: Impliziert die „Saison der kleinsten Kartoffel“, dass die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln ernten? Anderenorts verleiht man golden rasperry awards (kurz razzie award), um denkbar schlechte Leistungen zu prämieren. Traditionen soll man bekanntlich nicht brechen, und deshalb auch heuer den Hauptpreis wieder an... [es ertönt nun Trommelwirbel] das österreichische on-the-line Informationsmedium des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verleihen.

Donnerstag, 4. August 2011

Wenn der Sommer-Pause™ macht...

es wäre zu schön, wenn es sich bei Sommer-Pause™ um ein neues Schokoladenerzeugnis handeln würde. Mitnichten – wir sprechen hier von dem Ereignis, das eigentlich keine Erwähnung wert sein sollte, sich jedoch trotzdem astrologisch(?!) Sommer 2011 schimpfen darf. Und dann noch dazu folgendes Paradoxon: die meisten Sonnenstunden kann man in jenem Bundesland verzeichnen, in dem die Sonne vom Himmel gefallen ist – und trotzdem scheint! Nun ist jedoch nicht das Ansinnen in eine politische Abhandlung abzudriften, obwohl der Stoff aus dem die Diskussionen gemacht sind an Tagen wie diesen äußerst... nein, nein, ver-scheuch-en wir diese Gedanken vorerst einmal.

Unheimliches, fast mysteriöses Spektakel der vergangenen vier Tage war zu beobachten: kein Regen! – und das im Hochsommer, man höre und staune. Nun kann man jedoch sehr weit ausholen und sagen, den Österreichern kann man es sowieso nicht recht machen... Dieses Pauschalurteil trifft auch bei einem der Lieblingsthemen der Österreicher voll ins Schwarze (oder soll ich Orange sagen?). Keine wirklich neue Erkenntnis, soweit so klar, aber man kann nicht alles am Neuigkeitsgehalt der Nachrichten festmachen. Die emotionalen Wogen gehen trotzdem hoch.

Vergangene Woche: Wien (MEZ), Montag bis Freitag wo das Auge hinblickt Raunzerei, Raunzerei, Raunzerei über Novemberrain, arktische Temperaturen, Sturm (und wir sprechen wohlgemerkt nicht vom demnächst im Handel erhältlichen Gesöff, das zu... ich werde meine Ausführungen an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen abrupt abstoppen).

Ortswechsel, Klagenfurt (MEZ), Sonntag bis Mittwoch kaum ein Wölkchen, das den strahlenden Sonnenschein zu trüben vermochte, die Temperaturen emsig empor kletternd, herrlich(st)es Strandbadwetter und was zum perfekten Glück noch fehlt: Richtig – Raunzerei! In diesem Fall jedoch als Kritik auf hohem Niveau zu bezeichnen a la „Puh, gestern war’s aber schon um einiges angenehmer, heute ist’s ja nur unerträglich heiß“ – auf die Frage hin, ob man dann eventuell Abkühlung im nahegelegenen See suchen könnte, eine ernüchternde Klarstellung: „Der ist ja so kalt“ – da bleibt mir nichts anders übrig als vorschnell zu urteilen: Warmduscher, alles Warmduscher! Wenn man die Eisschollen mit den Füßen ein wenig auseinander treibt, die kleinen weißen Bären bittet, vorbeischwimmen zu dürfen, ist es doch ein angenehmes Badeerlebnis! Nachdem das allerdings in den Augen der Autorin ein unergiebiges Ende wäre, dann doch lieber abschließend eine Frage mit Vision: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?! (Zur Einstimmung hier gleich ein bisschen reinhören: http://www.youtube.com/watch?v=KzEOvyDcVas)

Samstag, 30. Juli 2011

Ein Versuch zur Verarbeitung rezenter Ereignisse


Ein literarisches Sommerfest oder
Die Kunst Unzusammenhängendes sinnfrei aneinanderzureihen 
Alles begann im Grunde harmlos... mit einem sozial erwünschten Lächeln. Eine Art gute Miene [oder doch Mine im Sinne von Waffentechnik?] zum bösen Spiel zu machen. Vorahnungen sind etwas Unbestechliches. Schon vor Beginn stand fest, dass hier irgendetwas faul, sehr faul – sogar so faul ist, dass man es bereits riechen konnte – ok, es bereits bis zum Himmel stinkt. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die Tragweite der bevorstehenden Ereignisse in keinster Weise abschätz- und die Dimension erahnbar. Einordenbar (für Insider: schublad(is)ierbar) ist das Erlebte genau genommen auch jetzt noch nicht und wird es vermut[h]lich auch niemals werden, denn es erscheint unmöglich, dafür eine passende Lade zu zimmern. Für’s Protokoll: jetzt ist es schon allerhöchste Eisenbahn für ein Wort, ein Satzgebilde, eigentlich wurscht was, das in keinem auch nur irgendwie kausalen Verhältnis zum Rest des Geschriebenen (im Falle des gestrigen Ereignisses Gesprochenen) steht. Dem treuen Scrubs-Rezipienten mag da ein „Bananarama“ auf der Zunge liegen und damit läge er goldrichtig. [Vorweg zur allgemeinen Erleichterung: es handelt sich hierbei um ein Gender- und Innen unfreundliches Blog]

Es spricht für den außergewöhnlichen Erfolg der selbsternannten Literaten, wenn
a, es noch kein einziges Exemplar ihres Schaffenswerkes auf dem heimischen Literaturmarkt (mit Aussicht auf Erfolg – in welcher Hinsicht auch immer) existiert
b, es sich maximal um grenzenlos naives Wunschdenken handelt, dass es ein solches jemals geben würde und
c, nicht nur mir, sondern auch der Suchmaschine meines Vertrauens die Sprache fehlt.

d, steht nicht im Widerspruch zu a-c, wenn ich behaupte, dass wir von dem ein oder anderen Protagonisten des gestrigen Abends noch lesen werden... Nicht etwa dessen opus eximium, das es käuflich zu erwerben gilt. Nein, ich denke da konkret an Geschehnisse, die in Kronen Zeitung, Heute oder einem ähnlich qualitativ hochwertigen Blatt der österreichischen Medienlandschaft thematisiert werden. 
Abschließend fällt mir nicht mehr ein als die ernüchternde Erkenntnis: Dieser SommerLeseAbend zählt wohl zu den schwersten Verbrechen an der Menschheit seit es ... [das obliegt dem Leser einen für ihn passenden Begriff einzusetzen]. Mir bleibt lediglich die Hoffnung, von dieser Abendbeschäftigung keine bleibenden Schäden in Form von beispielsweise poetischen Krampfadern davongetragen zu haben. 

Der Marillentraum


Lobeshymne und Nachruf 
Dieser Marillenkuchen ... abgesehen davon, dass jede Menge Wehmut(h) mitschwingt - in der ganzen Küche (Insider werden nun wissend mit dem Kopf nicken, dass es sich bei dem Terminus „Küche“ um den gesamten zur Verfügung stehenden Wohnraum handelt und Grenzen zu anderen Zimmern verschwimmen) duftet es – nahezu aufdringlich - nach den einzig wahren Original-Laxenburg-Garten-Marillen :) einfach unwiderstehlich! |glückerfülltes, zucker-induziertes lächeln| Ich würde in diesem Fall sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich bei dem mir zuteil gewordenen Kuchenexemplar um das Beste, nein Allerbeste, überhaupt handeln könnte!!!