Sonntag, 28. August 2011

Der Staffellauf der [verzichtbaren] Tiere

Von sommerlichen Trendsportarten und psychogener Überlagerung

Man versetze sich in folgende lauschige Vorstellung:
Man unternimmt einen gemütlichen Sonntagsausflug in die nahegelegene Botanik, kein Wölkchen wagt es, den strahlend blauen Himmel zu trüben, man wird nach kurzer Suche nach einem genüsslichen Sonnenplätzchen fündig, um sich an einer kräftigenden (Brettl)Jause zu laben, ringsherum ranken sich traumhafte Apfelbäume und es herrscht beschauliche Ruhe im sich zu Ende neigenden Sommer. Dieser verklärte Erzählbogen wird jedoch jäh unterbrochen (http://www.youtube.com/watch?v=t1GeZH_09QE&feature=related - Anm. d. Red.: es könnte sich jedoch auch um eine[sic!] Biene mit Identitätskrise, ergo Wespe handeln, wobei die Anwendung in Form des Singulars als völlig naiv einzustufen wäre). All jene, die der inszenierten Idylle der einleitenden Zeilen nicht trauen wollten und auf den Haken gewartet haben - voilà! - wurden nicht enttäuscht.

Die emotionale Dekompensation geht in die erste Runde. Da hilft nur eins: die tageszeitunabhängig konsumierbare und hochprozentige Spirituose des Gastgebers (und natürlich als Entomologie-Paranoiker hysterisch und panisch mit Bierdeckeln, Getränkekarten und ähnlichen Wurfgeschoßen in der Gegend herumwacheln). Wer braucht diese *unflätige Bezeichnung frei wählbar* Untiere?

Weiter geht die wilde Jagd und es erfolgt die feierliche Übergabe (des Stechinstrumentariums) beim Staffellauf. Die Wespen gehen, die Gelsen kommen. Das dient einzig und allein dazu, den Zustand der emotionalen Angespanntheit auf einem hohen Niveau zu halten. Der Unterarm Marke geröteter Beulenpest ist einer Invasion Gelsen zu verdanken, deren Begehr es augenscheinlich war, das Einfangen und - für die Nachwelt - Festhalten einiger Sonnenuntergangsfotos grundlos zu erschweren. Man muss Opfer bringen. Nach Aufbringung letzter Energiereserven fallen mir nur liebenswürdige Assoziationen ein, die nicht verschriftlicht werden w/sollen! Wobei ich anmerken möchte, auch wenn die Ausdrucksweise eventuell drastisch erscheint: da sind mir die Gelsen beim *Körperteil der Wahl einsetzen* lieber als diese Wespen.

Warum ich meinen Lesern eigentlich (und uneigentlich) immer wieder die Möglichkeit gebe, nach eigener Maßgabe Worte zu finden? Alle Interessierten verweise ich an den Kategorischen Imperativ von Immanuel Kant. Die Antwort ist dort schnell gefunden: Ich möchte mir nicht irgendwann einmal nachsagen lassen, dass ich meine Leser in eine selbstverschuldete Unmündigkeit stürze!

Beim Titel kommt mir übrigens der niederländische Triathlon in den Sinn - aber das ist eine andere Geschichte und steht uns im herannahenden Winter bevor.

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