Sonntag, 2. Oktober 2011

Nachts im Museum

Sende-Pause Ende: Was bisher geschah

Nichts! Naja, fast nichts. Das mag mit dem Umstand zusammenhängen, dass seit dem schaurig-schönen Erlebnis mit der Bildungselite im Wiener U-Bahnnetz selbiges großräumig gemieden wurde. Bis heute zumindest. Es ist zwar auffallend richtig, dass man hier den Stoff erhält, aus dem die einzig wahren Geschichten gemacht werden, aber man muss ja nicht überall an vorderster Front kämpfen. Oder so.

Verharren wir noch einen Augenblick bei kämpfen. Folgendes Zitat wird (nach salbungsvollen Dankesworten an den edlen Spender) in die hochkarätige Sammlung der Weisheiten aufgenommen: "Das Wort war ihr Schwert und die Schrift ihr Degen. Das Blutvergießen wird fürchterlich sein."

Apropos fürchterlich. Dazu fällt mir ein, dass dem interessierten Wiener schon ein ausgesprochen skurriles Kunst- und Kultur(?)-Programm geboten wird. Belvedere, Kunsthistorisches Museum oder das Haus der Musik - das ist doch bitte schön nichts für die Individualisten von heute. Die Querdenker unserer Gesellschaft können folgende morbide Route in der langen Nacht der Museen zusammenstellen (Anm. d. Red.: wie jedes gute Studium ist es jedoch genehmigungspflichtig):

Ein Un-Glück kommt im Rauchfangkehrer-Museum selten alleine.
Es bietet sich an, im Bibelzentrum um eine Unterredung mit Gott zu bitten, damit im anschließend visitierten Endoskopie-Museum nichts dem Bauchgefühl überlassen wird.
Es mag ein wenig makaber klingen, aber es liegt förmlich auf der (eiskalten) Hand, dass der
letze Halt nunmal im: Bestattungsmuseum der Bestattung Wien (Highlight: Kinder können hier einen Sarg bemalen) sein wird, wenn sich der Abend zu Ende neigt.
Wer jetzt zu der Überzeugung gekommen ist, dass alles lediglich eine Form der Selbstgeiselung ist, der ist von der vorletzten Station des Foltermuseums sicherlich gefesselt.
Am besten kann man den im Laufe des Abends angesammelten Frust in der Endstation Alt-Wiener Schnapsmuseum runterspülen.

Für diese alternative Museumstour spricht auf jeden Fall, dass man, im Gegensatz zu den Mainstream-Routen, mehr als zwei Museen an einem Abend besuchen kann!

In diesem Sinne... Lange Nacht!

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