Sonntag, 18. März 2012

Von der Stadt der Stiegen

Oh mon dieu! 


Sie ist wohl eines dieser Opfer [Für all jene, die sogleich mit dem erhobenen Zeigefinger Gewehr bei Fuß stehen: so leid es mir wirklich tut, aber... beim besten Willen kann man hier jedoch weder "Figurant" noch "Darsteller" einsetzen]. Vielleicht sogar ein Opfer ihrer selbst - wer weiß das schon so genau? Machtlos muss sie zusehen, wie sie einfach mit einem Ruf bekleckert wird. Er hält sich jedenfalls hartnäckig - wie ein Rotweinfleck auf einer weißen Bluse.


Nach vier Tagen, zwei davon in tristes Grau gehüllt, mit zahllosen Regentropfen, selbstverständlich ohne Regenschirm, nassen und kalten Füßen und einem kaputten Zippverschluss der Jacke, ist der attestierte Zauber völlig unerklärlich. Es ist wohl der subjektive Eindruck, der die Bewertung zu trüben vermag. Wie kommt eine Stadt zum tragenden Ruf, die Stadt der Liebe zu sein? Viele werden jetzt bedächtig nicken und sinnieren: Ja, ja so ist Paris. All jene, die das inbrünstig bestätigen können: Ihr wart alle noch nicht dort, gell?! Wenn Paris eine grundlegende Ingredienz fehlt, dann ist es genau das. Man könnte hier der Schuldfrage nachgehen: Weshalb präsentiert sie sich auch wie die Wetter-Seite vom Schrottenturm?


Retrospektiv betrachtet muss man jedoch einen besonderen Vorteil hervorheben: Es ist eine ungemeine Erleichterung, wenn man die Proleten in der U-Bahn nicht versteht. Hören kann man sie ja bedauerlicher Weise sehr wohl, aber verstehen Gott sei es gedankt, nicht.


Aber es gibt natürlich auch Erfreuliches zu berichten (z.B. die fabelhafte Begegnung - und gleichzeitige Belastungsprobe für das Herz - mit den Polizeiautos, den mit schusssicheren (igitt, der 3-S-Blick) Westen adjustierten Exekutivbeamten, den durchaus schmückenden Sturmhauben und den Sturmgewehren im Anschlag...):


Gehen wir nun sogleich - forschen Schrittes - zur Fotodokumentation über:


Ärgerlich war diese Entdeckung: Wieso konnte ich diesen idealen Schuh für Sightseeing-Tours nicht schon zwei Tage früher für mich entdecken? Dabei ist das fotografierte Schuhwerk zur Städtebesichtigung bestens geeignet. (Ich hätte mich über empathische Besuche nach einem fatalen oder sagen wir einfach mehrfach Knöchelbruch im Krankenhaus wirklich sehr gefreut) 

Es drängt sich hier der Verdacht nahezu auf, dass jener junge Mann den Aufstieg auch zu Fuß vornehmen musste... Ob er sich wohl ebenfalls dachte: "WTF, 284 Stufen???" 

Habe ich schon erwähnt, dass ich (narzisstisch veranlagt bin) und demnach Rechtschreibfehler - wie obige - nur schwierig ertragen kann? 


Diernstein also... ganz klar. 


Ein folgenschwerer Trugschluss - Kein Hotel im herkömmlichen Sinne, wie man aufgrund der Aufschrift annehmen möchte. Es verbirgt sich hinter dem "Hotel Dieu" vielmehr ein Krankenhaus.  


Wir haben wirklich krampfhaft (ab ins Hotel Dieu) überlegt, ob das statisch im Bereich des Möglichen sein kann. Wir überlassen in dieser Causa die Entscheidung den Fachmännern. 


Mit Kanonen auf Spatzen schießen? Man weiß es nicht so genau. 


Ein Sonnenbad - und das nahezu exakt auf dem Nullmeridian. Da geht dem Kartographen das Herz auf (womöglich wieder ein Fall für Hotel Dieu?) 

Abschließen möchte ich mit folgendem Tipp des Tages: Es gibt ein neues und selbstredend richtig grandioses Projekt unter www.vogelkolonie.blogspot.com

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